Veröffentlicht von am 26. Juli 2021
Hilfseinsatz nach Hochwasserkatastrophe in Belgien

Am Donnerstag den 15 07.2021 wurde unser Feuerwehrmitglied, OBI Robert Pölz, um 12:24 Uhr vom Landesfeuerwehrkommandant zur Teilnahme als Teamleader an einem mehrtägigen Rettungseinsatz mit Feuerwehrbooten in Belgien alarmiert.
Bereits 1 Stunde später rückte Robert Pölz mit dem Mannschaftstransportfahrzeug nach Tulln zur Befehlsausgabe aus. Um 17:00 Uhr rückte der erste Konvoi unter der Leitung von LFR Christian Edlinger und Teamleader OBI Robert Pölz mit sechs Flachwasserbooten und Mannschaft in die Provinz Lüttich aus. Das Mannschaftstransportfahrzeug aus Lengenfeld wurde dabei auch zum Ziehen eines Anhängers mit 3 Flachwasserbooten eingesetzt. Ein zweiter Konvoi mit 14 Zillen, 6 Alubooten, dem Versorgungszug und weiteren Helfern trat fünf Stunden später die Fahrt in das Katastrophengebiet an. Nach einer knapp zwölfstündigen Fahrt erreichten die Niederösterreicher des ersten Konvois den Bereitstellungsraum in der Country Hall Lüttich, wo bereits Einsatzkräfte aus verschiedensten Nationen vor Ort waren.

Nach Meldung beim Internationalen Koordinierungscenter wurde die erste Einsatzstelle angefahren. Der Auftrag war vermisste und verschüttete Personen in der Stadt Theux und Umgebung zu suchen und zu retten. Unterstützt wurden die Österreicher dabei von einem Unteroffizier der belgischen Feuerwehr, sowie einer Einheit der belgischen Kampfmitteltaucher. Aufgrund des rapiden Rückgangs des Wasserpegels war im betroffenen Einsatzgebiet keine Notwenigkeit für den Einsatz der Flachwasserboote mehr gegeben. Einen nachhaltigen Eindruck über die Zerstörungskraft des Wassers zeigten den Einsatzkräften zerstörte Häuser, stark beschädigte Autos sowie verwüstete Gärten. Dennoch war eine enorme Hilfsbereitschaft und Dankbarkeit in der Bevölkerung zu sehen. Während die Feuerwehrleute die Häuser und Autos nach verletzten oder vermissten Personen absuchten, wurden sie mit Applaus empfangen und ihnen wurde Essen angeboten. Auch die Innenministerin lobte die Einsatzkräfte des Niederösterreichischen Katastrophenhilfsdienstes bei einem späteren Treffen mit den Führungskräften.

Bei der Kontrolle von einer Siedlung direkt am Fluss konnte eine bettlägerige Dame aus ihrem Haus gerettet werden. Die Dame hatte unheimliches Glück, denn das Wasser war im Haus bis knapp unter der Bettkante gestanden. Mittlerweile hatte auch der zweite Konvoi das Katastrophengebiet erreicht. Umgehend wurden die Zillen in der Gemeinde Pepinster zu Wasser gelassen und es wurde mit der Rettung und Evakuierung von Personen aus einem nach wie vor überfluteten Bereich begonnen.
Am späten Abend hieß es für die eingesetzten Kräfte vorläufig „Einsatzende“. Aufgrund der schlagartigen Verbesserung der Lage im Katastrophengebiet waren keine weiteren Kräfte mehr erforderlich und der internationale Einsatz wurde durch die örtliche Einsatzleitung beendet. Nach einer kurzen Nachtruhe machte sich der Hilfskonvoi auf den Heimweg nach Niederösterreich. Nach fast 15 Stunden Fahrt wurden die 85 Helfer am Samstagabend von Landesbranddirektor Ditmar Fahrafellner und dessen Stellvertreter Martin Boyer sowie LHStv. Dr. Stephan Pernkopf empfangen. Am Sonntag erfolgte die Reinigung und Nachbereitung des eingesetzten Gerätes.
Bereits in den frühen Nachmittagsstunden folgte nach schweren Regenfällen der nächste Katastrophenhilfseinsatz im Bereich Göttweig.