Veröffentlicht von am 19. Mai 2014
Hochwasser Mai 2014

Neben zahlreichen Hochwassereinsätzen in den Bezirken St. Pölten und Lilienfeld kämpfen derzeit österreichische Feuerwehrkräfte auch an einer anderen Front, nämlich im schwer überschwemmten Serbien und Bosnien/Herzegowina. Knapp über 100 Feuerwehr- und Einsatzkräfte aus Österreich sind derzeit im Einsatz.

Robert Pölz, vor Ort Leiter des österreichischen Hilfseinsatzes, sowie Thomas Bauer und Josef Resch machten sich am Samstag mit einer Abordnung an Feuerwehrkräften aus dem Bezirk Krems auf dem Weg nach Bosnien, um dort die lokalen Einsatzkräfte mit Spezialgerät zu unterstützen.

Richard Berger vom NÖ Landesfeuerwehrverband ist am Ort des Geschehens und berichtete heute:

Wir sind an der nord-östlichen Grenze zu Kroatien – in der Ortschaft Vidovice. Die österreichischen Feuerwehren stellen hier Boote zur Verfügung, von denen aus die Österreichische Wasserrettung Menschenrettungen durchführt. Diese Stadt ist der letzte sichere „Ort“, weiter im Süden wird vermintes Gebiet vermutet. Die Hilfskräfte sind am Sonntag gegen 1 Uhr in den Krisengebieten bei Orasje (nordöstliches Bosnien) angekommen und konnten sofort die Arbeit aufnehmen. Im Bereich des Zusammentreffens der beiden Flüsse Sava und Bosna sind einige Dämme gebrochen. Es wurde daher eine sofortige Evakuierung der Wohnsiedlungen in diesem Bereich angeordnet. Mit Feuerwehrrettungsbooten werden in den Ortschaften Vidovice, Grebnice und Domaljevac Menschen aus den überfluteten Häusern gerettet. Ebenso wurden zahlreiche Häuser evakuiert und die Bewohner in Sicherheit gebracht.

Interview mit Robert Pölz in der Tageszeitung “DerStandard” über die derzeitige Lage vor Ort

Fotos: M. Fischer und R. Berger